Rezidiv
Rezidiv
Bei einem Krankheitsrückfall kann ein neues Krebsgeschwür entweder an der operierten Brustseite auftreten (Lokalrezidiv) oder die Krebserkrankung kann sich durch das Streuen krankhafter Zellen (über Blut- oder Lymphbahnen) ausbreiten. In diesem Fall kommt es zur Bildung von Fernmetastasen.
Etwa 5-7% der Brustkrebspatientinnen erkranken trotz Strahlentherapie der Brust an einem Lokalrezidiv. Wurde zuvor eine brusterhaltende Operation durchgeführt, erfolgt dann in den meisten Fällen die Entfernung der Brust (in einzelnen Fällen ist auch ein erneutes brusterhaltendes Vorgehen möglich). Tumoren an der Brustwand können je nach Situation operiert bzw. bestrahlt werden. Besteht ein erhöhtes Risiko der weiteren Ausbreitung, kann eine weiterführende Therapie (Chemo- und/oder Hormontherapie) notwendig sein.
Bei Vorliegen von Fernmetastasen werden zunächst genaue Untersuchungen durchgeführt, um den Grad der Ausbreitung und die Eigenschaften des Tumors zu klären. In Abstimmung mit der Patientin wird das weitere Vorgehen geplant. In der Regel wird eine Therapie angeschlossen, die zu einem Zurückdrängen bzw. Stabilisierung der Erkrankung und somit zur Verlängerung des Überlebens führen soll. Aber auch Vorbeugen und Lindern von Beschwerden und somit Erhalt oder Verbesserung der Lebensqualität stehen im Vordergrund. Bei örtlich begrenzten Beschwerden, bei denen Metastasen in einem Körperteil (z.B. Knochenmetastasen) auftreten, können gegebenenfalls knochenaufbauende Substanzen (Bisphosphonate)und/oder eine Bestrahlung Linderung bringen. Eine Chemotherapie und/oder Operation wird unter Umständen im akuten Fall eingesetzt, wenn z.B. das Tumorwachstum lebenswichtige Funktionen gefährdet. Häufig ist aber die Hormonbehandlung zu bevorzugen. Voraussetzung hierfür ist ein östrogen- bzw. gestagenabhängiges Wachstum des Tumors.
- Stärken die Widerstandskraft der Knochen
- Hemmen den Knochenabbau
- Vermindern den Kalziumgehalt im Blut
- Lindern Knochenschmerzen
Es ist empfehlenswert, bevor Sie mit der Bisphosphonat-Therapie beginnen, ein Gespräch mit dem behandelnden Zahnarzt zu führen, um eine zahnmedizinisch gerechte Vorsorge zu planen, denn durch die Therapie können Zähne und Kiefer in Mitleidenschaft gezogen werden und eine seltene Nebenwirkung, die Kiefernekrose, auftreten.
Die Therapie des fortgeschrittenen Stadiums der Krebserkrankung hat vor allem die Verbesserung der Krankheits- und Schmerzsymptomatik zum Ziel. Unterschiedliche Medikamente, Kombinationen, Darreichungsformen, Dosierungen ermöglichen eine individuelle Anpassung der Therapie an die entsprechende Situation der Patientin. Gerade auch in dieser Situation hat der Erhalt oder Verbesserung der Lebensqualität einen hohen Stellenwert.
Geringe Schmerzen können meist mit Schmerzmitteln (Analgetika), die auch bei Rheuma und Kopfschmerzen eingesetzt werden, ausreichend behandelt werden. Stärkere Schmerzen verlangen leicht bis stark wirkende Opoide. Die Abkömmlinge des Morphins wirken nicht ursächlich am Entstehungsort des Schmerzes, sondern hemmen die Weiterleitung der Schmerzinformation und die Weiterverarbeitung im Gehirn. Eine Schmerztherapie bei chronischen Tumorschmerzen verlangt in der Regel die Einhaltung eines Zeitplans, um einen ausreichenden Wirkstoffspiegel der Medikamente aufrechtzuerhalten. Die Entwicklung ist heute schon so weit, dass selbst stärkste Schmerzen auch durch Aufkleben eines Schmerzpflasters kontrolliert werden können. Die Schmerzmedikamente machen in der Krebstherapie in der Regel nicht abhängig!