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Leben mit Brustkrebs

Ernährung

Mit einer vitamin- und nährstoffreichen Ernährung erhalten Sie sich Ihre Lebensqualität und sorgen dafür, dass Ihre Krankheit möglichst günstig verläuft. Sehr empfehlenswert ist die mediterrane Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Fisch und Olivenöl. Fleisch (bevorzugt weisses!) und Eier in Maßen gehören ebenfalls zu einer ausgewogenen Ernährung.

Sport, Bewegung und Entspannung

Sport und eine gesunde Ernährung sind wichtig für die Gesundheit von Körper und Geist. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein gesunder Lebensstil können nach aktuellen Erkenntnissen zudem das Risiko senken, an Brustkrebs zu erkranken oder einem Rückfall vorbeugen. Regelmässige Bewegung lässt uns besser leben, wohler fühlen und langsamer altern. Es hebt die Stimmung, baut Muskeln auf, dämpft das Hungergefühl, fördert die Verdauung und garantiert einen besseren Schlaf. Die Bewegungstherapie verbessert die körperliche Leistungsfähigkeit der Patientinnen, um ihre Alltagstauglichkeit zu ermöglichen, sie reduziert die Nebenwirkungen der Therapien (z.B. Osteoporose infolge der Antihormontherapie mit Aromatasehemmern, Polyneuropathien), lindert die Symptome der Krebserkrankung (z.B. Fatigue, Kachexie) und steigert die Lebensqualität.
Finden Sie das richtige Maß aus Ruhe und Aktivität. Teilen Sie Ihre Kraft ein und sparen Sie sie auf für wirklich wichtige Tätigkeiten. Am besten Sie wechseln ab. Nutzen Sie Phasen größerer Leistungsfähigkeit für die Erledigung Ihrer Arbeit und der anstehenden Arztbesuche oder für leichte körperlichen Betätigungen an der frischen Luft. Gönnen Sie sich dazwischen Phasen der Entspannung und Ruhe, z.B. mit Yoga. Beschäftigen Sie sich mit Dingen, die Ihnen Freude bereiten und aus denen Sie Kraft schöpfen können. Gönnen Sie Ihrer Psyche und Ihrem Körper möglichst viel Gutes.

Psychoonkologie

Im Wirrwarr der Gefühle
Die Diagnose „Sie haben Krebs“ ist für die meisten Patienten zunächst ein Schock. Direkt im Anschluss an die Krebsdiagnose schwanken die Betroffenen häufig zwischen Verzweiflung, Hilflosigkeit, Angst, Panik und auch Wut. Klares Denken und Handeln ist oft nicht mehr möglich.

In Folge auf die Diagnose zeigen fast die Hälfte der Frauen mit Brustkrebs die Anzeichen eines schweren Traumas, gekennzeichnet u.a. durch unkontrollierbare Angstattacken und dem Gefühl, wie betäubt und erstarrt zu sein. Experten sprechen von einer „Posttraumatischen Belastungsstörung“.

Doch auch und gerade in der Zeit während der laufenden medizinischen Behandlung und im Nachgang an den Abschluss der Behandlung leidet ein großer Teil der Betroffenen unter den seelischen Auswirkungen der Krebserkrankung. Angst- und Panikzustände, Depressionen und Verzweiflung können den „Alltag“ der Krebspatienten enorm belasten. Krebs ist ein über Jahre anhaltender Stressfaktor. Eine Belastung für Partner, Kinder und Familie.

Nebenwirkungsmanagement

Mit welchen Nebenwirkungen muss ich rechnen?

Ob und in welchem Ausmaß Nebenwirkungen auftreten, ist von der Therapie bzw. den eingesetzten Medikamenten und deren Dosierung abhängig. Auch der individuelle Allgemeinzustand der Patientin spielt dabei eine Rolle. Erfreulicherweise gibt es heute eine ganze Reihe von Methoden zur vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen. Gegen manche können Sie selbst etwas tun. Fragen Sie Ihren Arzt, wie Sie aktiv Ihre Therapie unterstützen können.

Nach der Operation kann es durch die Entfernung der Lymphknoten in der Achselhöhle zu Beschwerden in Arm der betroffenen Körperseite kommen. Da die Lymphbahnen durch den Eingriff unterbrochen wurden, bildet sich bei einigen Frauen ein sogenanntes Lymphödem. Es ist daran zu erkennen, dass der Umfang des Armes oder auch des benachbarten Oberkörpers anschwillt und um mindestens einen halben Zentimeter zunimmt. Dank schonenderen Operationstechniken treten Lymphödeme heute jedoch immer seltener auf.

Bildet sich bei Ihnen ein Lymphödem, sollten Sie Ihren behandelnden Arzt aufsuchen, damit es frühzeitig behandelt werden kann. Hilfreich sind hier neben einer Kompressionstherapie vor allem Krankengymnastik und manuelle Lymphdrainagen.

12 Verhaltensregeln nach Brustoperation mit Lymphknotenentfernung

  1. Schützen Sie den Arm
  2. Vermeiden Sie Verletzungen und tragen Sie z.B. bei Gartenarbeit Schutzhandschuhe
  3. Vorsicht mit Kälte (Frost) und Hitze (heißes Wasser, Sauna, Thermalbäder, Öfen, Bügeln..)
  4. Verhindern Sie durch Schutzmittel und Kleidung Insektenstiche
  5. Einengender Schmuck (Ringe, Uhren) und einschnürende Kleidung sind zu vermeiden
  6. Keine Blutabnahmen, Injektionen, Impfungen, Infusionen, Akupunktur oder Blutdruckmessung auf der operierten Seite
  7. Lagern Sie den Arm zwischendurch immer wieder hoch
  8. Achten Sie auf regelmäßige Haut- und Nagelpflege
  9. Versuchen Sie das Normalgewicht zu halten. Übergewicht kann ein Lymphödem fördern und dessen Behandlung erschweren
  10. Tragen Sie regelmäßig, vor allem bei Anstrengungen, aber auch bei Flug- und Busreisen, den Armkompressionsstrumpf
  11. Treiben Sie Sport, wie Schwimmen, Langlaufen, Joggen oder Gymnastik
  12. Benützen Sie regelmäßig den weichen Trainingsball.

Bei einer Bestrahlung kann es zu Reaktionen der bestrahlten Haut kommen. Diese ähneln einem Sonnenbrand und können teilweise unangenehm sein. Waschen Sie die betroffene Region während der Strahlenbehandlung nur mit wenig lauwarmen Wasser, um die Haut der Brust nicht aufzuweichen und somit zu schonen. Bei Hautreizung helfen rückfettende Cremes oder ein spezielles Puder, das Sie in der Klinik erhalten können. Es kühlt und pflegt die beanspruchte Haut nach der Bestrahlung. Versuchen Sie generell Hautpflegeprodukte, Parfüms oder Deosprays ganz zu vermeiden. Normalerweise verschwinden die Hautreaktionen innerhalb der ersten drei Monate nach Ende der Behandlung wieder.

Sie ist in den meisten Fällen gut verträglich. Werden Antiöstrogene, GnRH-Analoga und Gestagene eingesetzt, kommt es bei manchen Frauen zu Beschwerden, die denen in den Wechseljahren ähnlich sind: Hitzewallungen, Übelkeit, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Schlafprobleme, Libidoverlust, Wucherungen in der Gebärmutterschleimhaut usw.

Erfreulicherweise gibt es eine Reihe von Methoden, um Nebenwirkungen vorzubeugen bzw. sie zu behandeln (supportive Therapie). Bei den heutzutage eingesetzten Zytostatika verschwinden sie in der Regel nach Ende der Therapie wieder.

  • Es kann eine Leukozytopenie (verminderte Anzahl der weißen Blutkörperchen) auftreten. Leukozyten sind u.a. für die Immunabwehr im Körper zuständig und erden im Knochenmark gebildet. Zytostatika wirken auch auf das Knochenmark und beeinträchtigen so die Bildung der weißen Blutkörperchen. Dadurch kann Ihr Immunsystem geschwächt werden. Bei einer stark ausgeprägten Leukozytopenie werden heute Medikamente eingesetzt, die das Immunabwehr des Körpers stärken.
  • Zytostatika können Übelkeit und Erbrechen auslösen (was auch bei der Strahlentherapie vorkommen kann). Besprechen Sie mit Ihrem Arzt welche Medikamente die Nebenwirkungen vermeiden oder vermeiden können.
  • Zytostatika können die Mundschleimhaut beeinträchtigen und zu Mundtrockenheit führen. Eine besondere Mundhygiene ist von großer Wichtigkeit: Vermeiden Sie Mundwässer mit hohem Alkohol und Salzgehalt, verwenden Sie weiche Zahnbürsten.
  • Es kann zu Haarausfall kommen. Nach Abschluss der Chemotherapie wächst das Haar wieder nach.

Da diese nur auf die Tumorzellen und nicht auf die gesunden Zellen wirkt, kommt es hier in Vergleich zur Chemotherapie zu anders gearteten Nebenwirkungen. Die typischerweise mit der Chemotherapie verbundenen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Haarausfall und Veränderungen des Blutbildes treten in der Regel nicht auf. Zu Beginn der Antikörper-Therapie kann es zu grippeähnlichen Symptomen kommen, die sich mit Medikamenten gegen Fieber und Schmerz gut behandeln lassen. Bei einer Behandlung in Kombination mit gewissen Zytostaka kann es zu Nebenwirkungen am Herz kommen. Ebenfalls ist bei Risikopatienten eine Beeinträchtigung der Atmung möglich. Um Risikofaktoren auszuschliessen, muss vor der Behandlung die Herz- und Lungenfunktion untersucht werden.

  • Nehmen Sie täglich mehrere kleine, gut verträgliche Mahlzeiten zu sich. Ernähren Sie sich ausgewogen mit viel Gemüse, Obst und leichten Speisen. Vermeiden Sie fetthaltige, stark gewürzte Speisen.
  • Trinken Sie mindestens 2 Liter kohlensäurearmes Mineralwasser und Kräutertee. Besonders im direkten Anschluss an die Behandlung sollten Sie viel trinken.
  • Vermeiden Sie Überanstrengungen – sowohl physisch als auch psychisch. Spaziergänge in der Natur sind ideal, um Körper und Geist zu entspannen.